Domeport für die GoPro Hero 3+BE und 4BE

Domeport für GoPro Hero 3+BE und 4B

Schon mit der DSLR haben mich die halb und halb Fotos fasziniert. Wer da mitmischen wollte musste erst mal richtig viel Geld investieren.

Für die GoPro gibt es nur wenige fertige, mehr oder weniger brauchbare Dome Lösungen.

Warum nicht selber bauen ?

Im Internet habe ich mich umgesehen was es an Halbkugeln aus Kunststoff gibt. Wirklich gute Halbkugeln die Schlieren frei aus der Fertigung kommen und die Durchsicht nicht verzerren sind eher selten (wird meist vom Hersteller angegeben) und wenn man dann einen entsprechenden Hersteller gefunden hat ist der Preis auch nicht gerade gering.

Ich habe mich dazu entschlossen eine 200mm Acryl Halbkugel mit 15mm Rand bei „Acryl Haus“ zu bestellen. Der Preis incl. Lieferung 39,90€.
Der Bestellung sind natürlich einige Überlegungen Voraus gegangen.

Als erstes die Frage traue ich mir zu so etwas zu bauen > Ja 👍🏻
Dann die Frage mit welcher Größe der Halbkugel (des Dome Ports) sind entsprechend gute Ergebnisse zu erwarten. Nach einigen Recherchen im Internet wurde schnell klar, je größer desto besser. Wobei die Größe der Kamera natürlich ebenfalls eine Rolle spielt.

Für die GoPro 4Black habe ich mich für ein 200mm durchmessenden Dome entschieden. Ich denke, dass die GoPro im Zentrum des Domes ein ansprechendes Verhältnis der halb und halb Aufnahmen ermöglichen wird.

Wie gehe ich am besten an ein solches Projekt heran ?
Da ich bisher kein entsprechenden Bauplan im Internet finden konnte (meist waren die Domes kleiner) war klar „es wird ein Prototype“.

Die Halbkugel war mittlerweile geliefert und ich war von der glasklaren Qualität begeistert. Gleich hier möchte ich zu bedenken geben, dass Acryl relativ „Kratz empfindlich“ ist. Für den Transport sollte man die Halbkugel mit Neopren oder mit einem Microfaser Tuch schützen.

Nun die Überlegung „wie und aus welchem Material mache ich die Grundplatte auf der der Dome befestigt werden soll ?“.

Eine 5mm dicke Makralon Platte aus dem Bastelladen (findet man aber auch im Internet) erschien mir die beste Wahl zu sein.


 Einige Zeichnungen und Überlegungen später tauchte die Frage auf „wie halte ich den Dome im Wasser einigermaßen sicher fest?“.

Klar war, dass der Dome selber auszuschließen ist… man möchte ja keine Finger auf dem Foto haben 😜… also Haltepunkte einplanen.

Die Platte war etwas größer als DIN A4 und erlaubte es meinen Wunsch nach Haltepunkten, zum Festhalten beim Fotografieren, zu berücksichtigen.

Gleichzeitig ermöglichen diese Haltepunkte eine Befestigung für den Dome.

Mein Wunsch, den Dome nicht auf der Grundplatte zu verkleben um ihn reinigen zu können, lies nur eine schraub- oder Klemmbefestigung zu.
Also, erst mal eine Zeichnung machen. Sinniger Weise auf dickem Papier oder besser noch auf dünnem Karton. Hat man seine Planung und die Zeichnung abgeschlossen, dann kann man die einzelnen Teile aus der Pappe ausschneiden und als Schablone für das Anfertigen der Einzelteile nutzen.


Das hat den Vorteil, dass jedes Pappteil durch ein neu angefertigtes Teil ersetzt wird. So kann man nach und nach feststellen ob alles passt oder ob es noch einige Modifizierungen geben sollte.


Für die Klemmbefestigung entschied ich mich Riffelblech (aus dem Baumarkt) aus Aluminum zu nehmen. Die glatte Seite wird auf der Grundplatte aufliegen und gleichzeitig den Rand des Dome fest klemmen. Entsprechend meiner Pappschablone ergab sich die Größe der Klemmbefestigung quasi von selbst.

Da die Acryl Halbkugel in sich sehr steif ist, ist eine rundum Klemmung nicht nötig (dachte ich zunächst). Wichtig ist allerdings, dass die Klemmkräfte die von den Klemmblechen erzeugt werden, nicht verkantet auf den Acryl Kragen drücken. Das könnte sonst zu Spannungen in der Halbkugel führen und letztendlich zum Bruch des Dome.

Also wird noch eine Zwischenplatte in der Materialstärke des Acryl Kragens benötigt. Diese habe ich aus Kunststoff in der Größe der Haltebleche angefertigt. Allerdings um die Breite des Acryl Kragens reduziert. Nun wird beim Zusammenbau wirklich nur die Dichtung flächenmäßig zusammen gedrückt und dichtet (hoffentlich 😁) so den Dome gegen die Grundplatte ab.

Wie Dichte ich ab bzw. was für eine Dichtung nehme ich am besten?.
Da habe ich wirklich lange hin und her überlegt. Bei meinen gekauften Gehäusen für Canon und Nikon sind die großen Gehäuse Dichtungen aus Silicon. Silikon Dichtungen in entsprechender Größe gibt es im Internet. Jedoch setzen diese Dichtungen eine entsprechende Führungsnut imGehäuse voraus.

Meine Möglichkeiten hier so präzise eine Nut in die Makralon Grundplatte einzufräsen sind begrenzt bzw. nicht vorhanden.

Eine andere Lösung muss her…

Die Dichtung soll ungefähr 2mm dick sein, eine geringe adhäsionskraft aufweisen und sich beim komprimieren gegen den Untergrund abdichten.

Schwarzes Silicon aus dem Sanitär Bereich sollte es sein. Die Farbe schwarz habe ich gewählt um einen besseren Kontrast zu den beiden anderen (Acryl und Makralon) Materialien zu haben. Verschmutzungen auf dem Silicon und Beschädigungen am Dome Befestigungsrand lassen sich so leichter erkennen. Dann ist doch wieder transparentes Silicon zum Einsatz gekommen weil es noch vorhanden war.

Um eine nahezu gleichmäßige Dichtung auf dem Dome Befestigungskragen zu erhalten habe ich mir eine kleine Formschablone angefertigt.
Ähnlich einem Fugenziehwinkel aus dem Sanitärbereich. Diese kleine Formschablone ist exakt dem Dome Befestigungsrand (in der Breite) angepasst. Nach dem Abbinden der Silicon Masse hat man eine fest mit dem Dome verbundene, nachgiebige weiche Dichtung.

Nun stand ich vor dem Problem der Kamera Befestigung. Klar war, das die GoPro nach wie vor im Wasserdichten Tauchgehäuse sein soll. Also muss in die Grundplatte eine viereckige Passung für das Objektiv des Tauchgehäuses eingelassen werden.


Diese Passung muss super genau ausgeführt werden. Am besten wäre eine CNC Maschine… hab ich leider nicht 😥.  Ok, dann muss ich das so gut machen wie es geht und das Gehäuse der GoPro einkleben.

Gesagt… getan…

Mist, jetzt ist der Ein/Aus Taster neben dem Objektiv der GoPro im Weg bzw. verhindert, dass das Gehäuse tief genug in die Grundplatte eingefügt werden kann. Ein weiteres Unterwasser Gehäuse muss also her.

An diesem Gehäuse wird der Ein/Aus Taster entfernt und der Plastikkragen vom Taster so weit runter gefeilt, so dass das Gehäuse Plan an der Grundplatte anliegt.


Der gelbe Punkt (da wo der Ein/Aus Taster sitzt) zeigt die Abdichtung des demontierten Tasters.  Wie schalte ich die GoPro dann zukünftig Ein und Aus?

Das mache ich schon beim einlegen in das Gehäuse.

Die GoPro stelle ich vorher auf „Auto stand by nach X Minuten“. Drücke ich dann den Auslöser so wird die Kamera „geweckt“ und man kann fotografieren.

Menü Einstellungen nehme ich am seitlichen Taster des BacPac vor und bestätigen kann ich diese am Auslöser oben.

So, alles geklappt und leider nicht dicht. Der Dome verzieht sich minimal an den Stellen die nicht verklemmt sind.
Aus dünnem (1mm) Blech schneide ich einen Streifen zu den ich um eine 8mm Schraube lege und so eine Klemme für den Rand am Dome bekomme.

6 Stück brauche ich insgesamt.


Nachdem ich die Klemmen aufgesteckt habe ist der Dome dicht.

Was mich noch stört ist die Tatsache, dass ich zum Auslösen die rechte Hand vom Rechten Griff nehmen muss. Das führt beim Filmen zum verwackeln.

Also muss auch noch eine Betätigung für den Auslöser nach rechts rüber geführt werden. Jetzt erst mal einen Test im Gartenteich mit dem neuen abgedichteten Dome machen.

Alles Dicht (bis ca. 50cm getestet) und das Handling ist auch akzeptabel. Da es ziemlich bedeckt ist und Regen aufzieht sind die Fotos nicht so berauschend.

Na ja, ich werd’s noch mal bei Sonnenschein versuchen.
Wieder lange hin und her überlegt…
Es darf keine weiteren Bohrungen (irgendwo in der Nähe der GoPro) an der Grundplatte geben. Das könnte die Stabilität negativ beeinflussen.  Ich überlege ohnehin ob es nicht Sinn macht eine Verstärkung der Grundplatte einzukleben. Das könnten Makralon Stäbe sein die über Kreuz auf die Grundplatte geklebt werden. Könnte mir aber auch eine dickere (10mm) Grundplatte vorstellen.

Na ja, mal sehen.

So einfach mal den Auslöser nach rechts rüber legen ist gar nicht so ohne. Da das Gehäuse fest mit der Grundplatte verklebt ist, muss ich das öffnen des UW-Gehäuse der GoPro berücksichtigen. D.h. ich muss einen gewissen Abstand zwischen Verschluss und Auslösehebel berücksichtigen.
Statt Hebel könnte auch eine andere Lösung zum Auslösen funktionieren.  Aber da muss ich noch mal drüber schlafen 😎

Mittlerweile habe ich einen Hebel zur Auslösung der Tasters an der GoPro auf die Grundplatte montiert. Erste Test’s im Baggersee waren positiv und ich brauche jetzt warmes und klares Wasser für einen ausführlichen Test meines Eigenbau Dome für die GoPro 4 Black.

Ägypten soll es sein… Da ich im März in Ägypten bin entschließe ich mich dazu den Dome mitzunehmen. Natürlich ist alles auseinander gebaut für den Transport und nimmt so auch weniger Volumen in Anspruch. Für den Zusammenbau und den anschließenden Test nehme ich mir einen Tag frei vom Tauchbetrieb um in aller Ruhe meine ersten Erfahrungen mit meinem Dome zu machen.

Eine ganze Serie habe ich direkt beim ersten Schnorcheln gemacht. Dann zeigte sich ein erster Wasserläufer quer durch das Bild. Die Dichtung war wohl nicht dicht. Na ja, die Fotos zeigen auf jeden Fall das die Grundkonstruktion funktionieren kann. Mein „Dome 2.0“ wird sicherlich umfangreicher abgedichtet und ich habe auch schon eine Idee dazu. Für die Bedienung der GoPro während des Schnorcheln’s habe ich auch schon eine Idee. Das Auslösen über den Hebel funktioniert störungsfrei… kann ich also auch beim nächsten Dome übernehmen.

Da ich bereits einiges zur Grundplatte hier gezeigt habe, werde ich keinen neuen Artikel beginnen sondern hier mit Fotos weiter dokumentieren was ich gebaut habe.

Fragen zum Dome für die GoPro beantworte ich gerne. Schreibt mir dazu an db7171@hotmail.de Eure Frage. Ich versuche zeitnah zu antworten.

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